Verden. Es war der älteste Uelzener Kreisrekord, der noch Bestand hatte: 1953, acht Jahre nach dem Kriegsende, hatte die 1937 geborene Renate Dannenfeld (SV Teutonia Uelzen) in der Altersklasse der weiblichen Jugend U18 die 3-Kilo-Kugel auf 11,85 Meter gestoßen. 69 Jahre später ist dieser Rekord von Dannenfeld, die zwei Jahre später Deutsche Meisterin im Fünfkampf wurde, nun Geschichte: Am Sonnabend, bei der Verdener Bahneröffnung, wuchtete Farina Schulz vom SV Rosche die Kugel um 14 Zentimeter weiter auf 11,98 Meter.
„Es ist ein gutes Gefühl, wenn sich das Dranbleiben auszahlt und man jetzt sogar einen Rekord bricht“, erklärt die 16-jährige Schwemlitzerin. Dass die Kugel zum Saisoneinstieg um nur zwei Zentimeter die begehrte Zwölf-Meter-Marke verpasste, sei nicht weiter dramatisch, im Gegenteil: Für sie und ihren Vater Ralf Schulz, der vor zwei Jahren das Wurftraining der Leichtathletiksparte beim SV Rosche übernommen hat und für den Lockdown im Winter extra eine Heim-Kugelstoßanalage gebaut hatte, ist die Weite ein großartiger Erfolg: „Ich habe nicht damit gerechnet, schon im ersten Wettkampf so dicht an mein Saisonziel heranzukommen. Im Moment spiele ich mit dem Gedanken, von der Wechselschritt- auf die Angleittechnik umzusteigen, um vielleicht noch bessere Weiten zu erzielen.“
Auch Farinas Trainingspartner konnten erfolgreiche Leistungen zum Saisoneinstieg verbuchen: Ihre jüngere Schwester Feline (W14) schlug sich in der bis zu vier Jahre älteren Kugelstoß-Konkurrenz mit 8,44 Metern und dem neunten Platz achtbar. Lucy Hoffmann (W14) unterbot über 100 Meter mit 13,63 Sekunden die Norm für die Landesmeisterschaften um fünf zehntel Sekunden deutlich. Tilman Meyer (MJ U18) schickte den Speer auf eine neue Bestweite von 48,16 Metern und gewann den Wettkampf mit elf Metern Vorsprung deutlich.