Göttingen. Die diesjährigen Leichtathletik-Landesmeisterschaften in Göttingen waren vor allem eine Hitzeschlacht, die den Teilnehmern im Jahn-Stadion in der prallen Sonne viel abverlangte. Hinzu kamen besondere Bedingungen durch die Corona-Pandemie: Für viele Athleten war es erst der erste oder zweite Wettkampf in dieser Saison und gleichzeitig schon der Saisonhöhepunkt, nachdem der normale Trainingsbetrieb erst vor wenigen Wochen wieder richtig aufgenommen werden durfte. Mit einer Ausbeute einer Gold-, einer Bronzemedaille und eines Kreisrekordes ließen sich die Roscher Athleten jedoch nicht von den schwierigen Bedingungen aufhalten.
Eine besonders starke Leistung zeigte Tilman Meyer, der als Favorit und Titelverteidiger nach Göttingen gereist war. Bereits im ersten Durchgang konnte er sich an die Spitze in der Altersklasse M15 setzen und haute seinen besten Versuch im zweiten Durchgang raus, bei dem der Speer bis auf 47,42 Meter flog. Damit verbesserte er seine kürzlich aufgestellte persönliche Bestleistung noch einmal um mehr als einen Meter. Ein weiterer guter Versuch wurde mit 45,62 Metern gemessen. Seine Siegesweite bedeutete einen Vorsprung von mehr als sechs Metern auf den Zweitplatzierten, sodass er überlegen das zweite Jahr in Folge den Landesmeistertitel gewinnen konnte.
Besonders die Mittelstreckenläufer litten unter der Hitze. So ging Tanya Schulz (SV Rosche) mit klitschnassen Trikot an den Start ihres 2.000-Meter-Rennens, um sich damit abkühlen zu können. In dem großen Teilnehmerfeld mit 17 Läuferinnen aus zwei Jahrgängen gehörte die 14-Jährige zu den jüngeren Starterinnen. Trotz der Temperaturen um 33 Grad wurde das Rennen sehr schnell, an der Spitze lief die Siegerin sogar zu einer neuen deutschen Jahresbestzeit. Davon ließ sich Tanya nicht einschüchtern und ging mutig das hohe Tempo in der Verfolgergruppe mit. Für ihren mutigen Auftritt wurde sie belohnt: Platz drei und eine Steigerung ihrer Bestleistung um ganze 15 Sekunden auf 7:06,18 Minuten. Damit verbesserte sie den 22 Jahre alten Kreisrekord von Anna-Isabell Schlagowski um fünf Sekunden.
Einen siebten Platz erreichte Lilly Sonnwald (WJ U18) im Hochsprung mit übersprungenen 1,48 Metern. Nachdem sie im Hürdensprint schon vor der ersten Hürde strauchelte und damit die Chance auf eine schnelle Zeit verpasste, wollte sie es im Kugelstoßen besser machen: Ihre bisherige Bestleistung von genau neun Metern konnte sie um fast einen Meter auf 9,98 Meter steigern, was zum zehnten Platz reichte.
Eine großartige Leistungsverbesserung gelang auch ihrer Trainingspartnerin Farina Schulz, die mit 10,43 Meter fast einen halben Meter weiter stieß als zuvor und Neunte wurde.